Qualitätssicherung
... wird bei uns großgeschrieben. Im Zusammenhang mit der Sicherung der in Hilfeplänen festgelegten Ziele nehmen wir an der Evaluationsstudie EVAS teil. In der Beruflichen Bildung arbeiten wir mit dem Qualitätssicherungsverfahren Melba als Teil der individuellen Förderplanung mit Verzahnung zur Hilfeplanung.
Mit EVAS wird die pädagogische Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe dokumentiert und beurteilt. EVAS wird seit dem Start 1999 in Deutschland in bisher ca. 200 Einrichtungen und Diensten, seit Herbst 2004 in Österreich und seit 2006 in Luxemburg erfolgreich eingesetzt. Mit über 20.000 dokumentierten Hilfen ist EVAS das größte Verfahren zur Qualitätsentwicklung in der Kinder- und Jugendhilfe. Das Verfahren, welches mit dem Institut für Kinder- und Jugendhilfe (IKJ) durchgeführt wird, macht auf wissenschaftlicher Grundlage Aussagen zur Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität der teilnehmenden Einrichtungen und Dienste.
MELBA ist ein Verfahren, mit dem einerseits die Fähigkeiten einer Person und andererseits die Anforderungen einer Tätigkeit dokumentiert werden können.
Der Vergleich dieser beiden Profile ermöglicht darüber hinaus eine fähigkeitsadäquate Platzierung. Bei allen 29 Merkmalen handelt es sich um Schlüsselqualifikationen, die eine hinreichende und umfassende Beschreibung der tätigkeitsrelevanten psychischen Fähigkeiten einer Person sowie der psychischen Anforderungen einer Tätigkeit erlauben.
Der Baum der Entwicklung:
Elemente sozial-emotionaler Entwicklung in den Stufen des Entwicklungstherapeutischen Curriculums
© Institut für Entwicklungstherapie/Entwicklungspädagogik e.V. (ETEP Europe) Düsseldorf, 2001
© Texte, Grafiken und Tabellen adaptiert aus: M.M. Wood et al. (1996): Developmental Therapy - Developmental Teaching. Pro-Ed: Austin
ETEP und ELDIB
ETEP und ELDIB sind Instrumente und Verfahren zur Förderung sozialer Kompetenz bei Kindern mit Verhaltensproblemen.
- ETEP = Entwicklungstherapie/Entwicklungspädagogik
- ELDIB = Entwicklungstherapeutischer Lernziel-Diagnose-Bogen - ist das dazugehörige Diagnoseinstrument
Verhaltensauffälligkeit
Wird verstanden als Entwicklungsverzögerung, und zwar vor allem im Hinblick auf sozial-emotionale Fähigkeiten.
- Aus den verschiedensten Ursachen und Sinnzusammenhängen heraus hat das Kind bisher keine altersangemessene Fähigkeiten erwerben können oder es zeigte sie nicht.
- Weiter hat es nicht die Umgebung gefunden, die es zur Ausbildung dieser Fähigkeiten braucht.
Wenn z.B. ein Kind von 8 Jahren erst ansatzweise gelernt hat, zu warten, zu teilen, mit einem anderen Kind zu spielen, freundlich Kontakt aufzunehmen, - dann erwirbt es sich gerade erst die Fähigkeiten eines Drei- bis Vierjährigen. Dieses Kind wird dann in der Schule womöglich erbebliche Schwierigkeiten haben, sein kognitives Potential zu nutzen, weil der Rückstand in den sozial-emotionalen Kompetenzen diesen Bereich blockiert. Aufgabe der Lehrkräfte – und hier besonders der Sonderpädagogen – ist es daher, zunächst genau zu betrachten, welche sozial-emotionalen Fähigkeiten das Kind bereits besitzt, um von da aus den Förderbedarf, d.h. die nächsten Entwicklungsschritte, zu definieren.