"Zurück zu den Wurzeln"
Sannerz – Was für eine Freude: 4.800 Euro spendete die Reihing Stiftung Horb im Frühjahr dieses Jahres für das „Natur- und Gartenprojekt“ im Jugendhilfezentrum Don Bosco Sannerz. „Jetzt können wir endlich starten“, freute sich Marcel Jäger, Ausbilder der Werkstatt Farbe, Erzieher und begeisterter Hobbygärtner. Schon lange schwebte ihm vor, den brachliegenden Garten auf dem Gelände des Jugendhilfezentrums Don Bosco Sannerz wieder zu beleben. Mit Wohngruppe Marvelli und Magone sowie dem Team der Förderwerkstatt fand er hier engagierte Mitstreiter. Die Verantwortlichen der Kirchengemeinde Maria Hilf in Sannerz gaben ihr Einverständnis als Eigentümer und schon konnte die Planung beginnen.
Schnell wurde deutlich, dass die Umsetzung des Projekts nicht ohne Unterstützung finanzieller und praktischer Art gelingen wird. „Alles, was möglich ist, machen wir mit den Jungs gemeinsam“, erläuterte Jäger und erfuhr auch hier hohen Zuspruch. Die Jugendlichen mussten nicht erst bekniet werden, sondern packten mit an, wo es ging, und brachten eigene Ideen und Vorschläge mit ein. Zuerst musste das Gelände von viel Gestrüpp, Steinen und Unkraut befreit werden, was bei der Größe des Geländes nicht mit einem Tag bewältigt werden konnte. Zeitgleich wurde der Zaun ausgebessert und erste Hochbeete in den Werkstätten gebaut. Wohngruppenübergreifend und mit Unterstützung der Förderwerkstatt und den Werkstätten entstand so ein gemeinschaftliches Projekt, das seinesgleichen sucht. „Zurück zu den Wurzeln“ wurde das Projekt getauft und so mancher Schweißtropfen vergossen, bis die Wurzeln wirklich alle erreicht waren.
Ein voller Erfolg
Von dem Stifterbetrag wurden Gartengeräte, Holz zum Bau von Hochbeeten und Beeteinfassungen und Sämereien angeschafft. Auch erfuhren die Gärtner fachmännische Unterstützung durch die Baumschule & Gartenpflege Euler. Die Baumschule aus Schwarzenfels veredelt seit mehr als zehn Jahren Zierpflanzen sowie Allee- und Obstbäume auf der hauseigenen Baumschulfläche. „Ich fragte Herrn Euler, ob er uns mit Rat und Tat zur Seite stehen könnte, und er hat nicht gezögert“, freute sich Marcel Jäger und ergänzte: „Ein großes Beet hat er mit seinen Maschinen überhaupt erst nutzbar gemacht.“
Die Erfolge des Gartenprojekts sind bei entsprechender Pflege schnell sichtbar. Das fällt auch vielen Kirchenbesuchern auf, die sich wohlwollend über die Instandsetzung äußern. Die Jugendlichen sind weiterhin mit viel Spaß und Engagement bei der Sache, was enorm wichtig ist. Fordern doch die regelmäßige Bewässerung, Unkrautentfernung und Suche nach Ungeziefer einiges an Zuverlässigkeit, Ausdauer und Teamarbeit. „Die ersten Erfolge sind sichtbar, bald können wir Kräuter, Salat und Gemüse aus dem eigenen Garten zum Kochen verwenden“, ist sich Jäger sicher. Und gleich im Anschluss plant er mit seinen Kollegen der Wohngruppe Marvelli und den Jugendlichen weitere Maßnahmen wie eine Gartenhütte für die Geräte sowie einen gemauerten Grillplatz. Alle sind sich einig, dass es noch viel zu tun gibt und dafür auch noch einige Unterstützung notwendig sein wird. Doch „Zurück zu den Wurzeln“ hat schon so viel Begeisterung entfacht und kreative Ideen freigesetzt, dass es keinem bange wird: Der Garten wächst und gedeiht.
Text: Regina Kriegsmann