Projekt „Sannerz integriert“ ein voller Erfolg

Veröffentlicht am: 1. März 2020

Das spendenfinanzierte Projekt „Sannerz integriert“ des Jugendhilfezentrums Don Bosco Sannerz steht kurz vor seinem Abschluss. Johannes, Fishaye und Abdullah sind überglücklich. Sie haben die Gesellenprüfung zum Tischler erfolgreich bestanden. Im Rahmen des Weihnachtsgottesdienstes wurden die drei geehrt. Ihr Ausbilder Rolf Weber verabschiedete sie mit den Worten: „Ihr könnt stolz auf das Erreichte sein. Mit eurer Begeisterung und Freude, mit eurem Engagement habt ihr das Leben in unserer Einrichtung bereichert.“ und sprach damit allen Anwesenden aus der Seele.

Im Sommer 2016 starteten sie zusammen mit 6 weiteren Lehrlingen in die Ausbildung. Die Verantwortlichen des Jugendhilfezentrums wurden auf Johannes, Fishaye und Abdullah aufmerksam, als sie im Rahmen eines Jahrespraktikums in der Schreinerei mitarbeiteten. Schnell zeigte sich, welches Potenzial in diesen jungen Menschen lag. Ausdauer und Fleiß, neugierig, freundlich, hilfsbereit und dankbar, es machte den Ausbildern viel Freude, mit ihnen zu arbeiten. Da es keine Förderungsmöglichkeiten für diese Jungs gab, wurde das Projekt „Sannerz integriert“ durch das Jugendhilfezentrum Don Bosco ins Leben gerufen. Mithilfe von Spendengeldern sollte den jungen Flüchtlingen eine Ausbildung und somit ein Einstieg in das Berufsleben als Start in ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden. Die Spendenbereitschaft war beeindruckend. Viele große und kleine Spenden sorgten dafür, dass die Kosten für 3 Jahre Ausbildung in den einrichtungseigenen Werkstätten zum größten Teil gedeckt werden konnten. Durch den Erfolg des ersten Projekts beflügelt starteten ein Jahr später erneut 3 junge Flüchtlinge im Rahmen von „Sannerz integriert 2.0“ ihre Ausbildung, diesmal in den Werkstätten Farbe und Metall. Hier konnte Robel Teklay Feshaye seine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer ebenfalls in diesem Jahr erfolgreich beenden.

Die Ausbildung wurde speziell auf die Bedürfnisse der geflüchteten Menschen ausgerichtet. Die Theorieanteile der Ausbildung waren stärker gewichtet als bei den anderen Lehrlingen desselben Lehrjahres, um vor allem die Sprachbarrieren in Bezug auf das Fachvokabular abzubauen. Hierzu konnten verschieden Externe zur Unterstützung gewonnen werden. Herr Georg Schulz, ehemaliger Schulleiter der einrichtungseigenen Johann-August-Waldner-Schule, unterrichtete die Auszubildenden in Deutsch, Frau Hofacker (Ausbildungsbegleitende Hilfe ABH) erweiterte dieses Angebot und führte ihren Unterricht jeden Freitag für 4 Schulstunden durch. Zudem konnte mit Herrn Teki, einem aus Eritrea stammenden Ingenieur, ein Fachmann gewonnen werden, der die Fahrten aus Frankfurt bereitwillig auf sich nahm, um die jungen Geflüchteten bei fachspezifischen Fragestellungen zu unterstützen.

Nachdem im Sommer 2019 mit Awet, Kassim und Teklit bereits drei der insgesamt 6 „Sannerz integriert“-Teilnehmer ihre Prüfungen bestanden hatten, schafften es nun auch Johannes, Fishaye und Abdullah. Sie mussten die schriftliche Prüfung einmal wiederholen. Fachkräfte sind begehrt und so konnten Awet, Teklit und Johannes bereits Arbeitgeber von sich überzeugen. Sie starten nun in ein selbstbestimmtes Leben. Die vergangenen 3,5 Jahre haben den Ausbildern Herrn Weber, Herrn Kreß und Herrn Kohl viel Freude bereitet. Doch es war für beide Seiten auch nicht immer leicht, Sowohl die Auszubildenden als auch die Ausbilder sowie die Betreuer benötigten eine gehörige Portion Geduld, denn besonders der Theorieteil hielt das ein oder andere Mal so manchen Stolperstein parat. Und dennoch sind sich alle Beteiligten einig: Es hat sich richtig gelohnt!

Ein riesengroßer Dank geht an jede einzelne Spenderin und jeden einzelnen Spender. Mit ihrem großen Herz haben sie den Erfolg dieses Projektes erst ermöglicht.

Sebastian Nau

Foto: Von links nach rechts: Marion Hourle (pädagogischer Dienst), Fishaye Tekle, Abdullah Zadran, Johannes Gezae Hail, Rolf Weber (Werkstattleiter Holz), Patrick Will (Einrichtungsleiter)