Ganz besondere Geschenke im Jugendhilfezentrum Don Bosco Sannerz

Veröffentlicht am: 27. Dezember 2015

Sannerz - Gut gelaunte Jugendliche und Mitarbeiter fanden sich am letzten Schul- und Arbeitstag morgens im Jugendhilfezentrum ein. Die Werkstätten und Förderwerkstatt hatten zum Frühstück eingeladen, weihnachtliche Musik untermalte die gute Atmosphäre und in der Schreinerei wurde sogar live gesungen begleitet mit der Mundharmonika von Werner.

Um 11 Uhr fanden sich alle zum Gottesdienst in der Pfarrkirche ein. Pater Christian Vahlhaus begrüßte alle bevor er zur Geige griff und gemeinsam mit Simon Härting am Keyboard das erste Lied anstimmte. Dann wurde es spannend, denn das Pastoralteam hatte im Vorfeld alle Wohngruppen, Werkstätten und Schulklassen mit einem Auftrag ausgestattet. In einem leeren Geschenkpäckchen lag ein Zettel mit der Frage „Was wünschst du dir zu Weihnachten für Dich, Deine Familie, die Menschen? Was ist Dir wichtig?“ Klar waren damit keine materiellen Geschenke gemeint, doch das bedurfte keiner Erklärung. „Wir bringen ein Plakat, auf dem in allen Sprachen der Frieden gewünscht wird,“ erklärt Samad aus der Willkommensklasse und hält das bunte Plakat hoch. Die Auszubildenden der Schreinerei brachten ein Holzhaus, in das die Jugendlichen Fenster mit ihren Wünschen nach einem guten Ausbildungsabschluss und Zukunftsperspektive einschoben.

Beeindruckend auch der große Stern der Metallwerkstatt, den Kevin enthüllte. Symbolisch für ihre Wünsche, hängten sie Herzen aus Metall an den Stern. „Wir wünschen uns eine gute Maschinenausstattung, so dass wir ordentlich ausgebildet werden können,“ lautet einer der handfesten Wünsche. Nach und nach füllte sich der Altarraum mit Kleeblatt für Glück, Herzen für die Liebe und insgesamt drei Uhren. Zeit als wichtiges, wertvolles und oft so knappes Gut in unserer schnelllebigen Gesellschaft, spielte eine große Rolle. Gruppe Magone brachte eine Leinwand mit bunten Händen für ein gutes Miteinander in Gruppe und Gruppe Moglia hatte einen Schuhkarton mit vielen winzigen Symbolen und Figuren zu Frieden und Freundschaft gestaltet und als zentrales Bild die drei Säulen der Don Bosco Pädagogik gewählt. Gruppe Rinaldi hatte eine Fotocollage mitgebracht und die Werkstatt Farbe baute ein überdimensionales Puzzle zusammen, dessen Bedeutung von Monja und Alexander vorgestellt wurde. Fügung oder Zufall? Als letzte Gruppe wurde das Hauswirtschaftsteam aus dem Loskörbchen gezogen. „Wir bringen das Friedenslicht aus Bethlehem als Geschenk mit,“ erklären Heike Richter und Annette Berkel und stellen ihre Laterne in die Mitte der bunten Pracht.

Mit dem Weihnachtsevangelium und einem Segensgebet verabschiedete Pater Christian Vahlhaus die Jugendlichen in ihre wohlverdienten Ferien und Urlaub, ohne natürlich vorher jedem ein Geschenk zu überreichen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen folgten seiner Einladung in den Festsaal des Hauses, den die guten Feen des Hauswirtschaftsbereichs bereits festlich hergerichtet hatten. Auch viele ehemalige Mitarbeiter hatten sich eingefunden und bald war der Raum regen Gesprächen und Gelächter gefüllt. Nach einer herzlichen Begrüßung verlas Pater Vahlhaus den Weihnachtsbrief des Provinzials Josef Grünner, der in den Mittelpunkt seiner Wünsche und Grüße die Flüchtlingsthematik gestellt hatte. Er forderte dazu auf, in unseren Einrichtungen den jungen Menschen gute Begleiter zu sein, ihnen mit Wertschätzung und Akzeptanz zu begegnen und mit ihnen eine Perspektive aufzubauen.

Im Rahmen der Weihnachtsfeier werden in der Don Bosco Einrichtung auch die langjährigen Mitarbeiter geehrt, von denen in diesem Jahr leider nur zwei anwesend waren. Volker Preis ist seit 15 Jahren in der Förderwerkstatt aktiv. Der gelernte Elektriker hat im Anschluss an die Ausbildung Sozialpädagogik studiert und bei Grümel das Anerkennungsjahr absolviert. Dann wechselte er nach Don Bosco Sannerz und fand in der Förderwerkstatt mit dieser Doppelqualifikation passgenau seinen Platz. „Ich hoffe, dass ich Ihnen auch noch zum 30. Dienstjubiläum gratulieren darf,“ bedankt sich Vahlhaus bei Volker Preis, der mit der Qualifikation als Antiaggressionstrainer einen wichtigen Baustein in der Arbeit mit den jungen Menschen einbringen kann. Ebenfalls seit 15 Jahren ist Heiko Schreiber in Don Bosco Sannerz tätig. Der gelernte Schreiner und Meister in diesem Beruf, hat als Ausbilder in der Holzwerkstatt gestartet. Außerdem unterrichtet er das 1. Ausbildungsjahr der Schreiner und Fachpraktiker für Holzverarbeitung in der Kinzigschule Schlüchtern sowie Schreiner, die ihre Meisterprüfung ablegen wollen. Seit sechs Jahren ist Schreiber im Leitungsteam der Jugendhilfeeinrichtung für die Berufliche Bildung zuständig. Vahlhaus bedankt sich für den Einsatz und das Engagement von Heiko Schreiber und überreicht beiden ein Präsent. Mit der Eröffnung des Buffets beschließt der Einrichtungsleiter den offiziellen Teil und wünscht allen einen angenehmen Nachmittag miteinander und den Familien ein frohes und friedvolles Weihnachtsfest.

Simon Härting