Erfahrungsbericht: „Seit ich in Sannerz bin, tue ich etwas für mich“
Seit zwei Jahren lebt der 20-jährige Maximilian in der Wohngruppe Rinaldi im Jugendhilfezentrum Don Bosco Sannerz. Der gebürtige Aschaffenburger musste sich zuerst an den geregelten Tagesablauf in der Einrichtung gewöhnen. Jetzt ist er froh, hier die Chance auf eine Ausbildung zu erhalten.
„Ich kannte die Einrichtung in Sannerz vorher nicht und auch mit Don Bosco konnte ich nichts anfangen. Ich hatte ein paar Probleme in der Familie und kämpfte mit Depressionen. Nach einem Aufenthalt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie hat das Jugendamt für mich nach einem Platz in einer Einrichtung gesucht und so bin ich in Sannerz gelandet.
Am Anfang mochte ich es hier nicht so sehr. Der erste Monat war relativ komisch, weil alles so ungewohnt war. Ich wollte wieder weg. Doch dann habe ich gemerkt, dass es doch nicht so schlimm ist. Für mich war das halt eine ziemliche Umgewöhnung. Ich hatte mit den Leuten und den Betreuern etwas Probleme. Zu Hause war ich immer nur für mich allein in meinem Zimmer. Hier gibt es eine richtige Tagesstruktur. Das musste ich erst lernen. Genauso wie den Umgang mit Menschen, dass man respektvoll anderen begegnet und höflich ist.
An sich arbeiten und Zukunftspläne schmieden
Zuerst habe ich hier ein berufsorientierendes Jahr gemacht. Da habe ich immer zwischen der Schlosserei und der Schreinerei hin- und hergewechselt. Im Sommer 2022 habe ich dann meine Ausbildung zum Schreiner begonnen und das macht mir echt Spaß. Es ist schön, mitzuerleben, wie zum Beispiel ein Schrank entsteht. Vorher kannte ich den ja nur, wie er im Zimmer steht. Jetzt weiß ich, wie man ihn komplett aufbaut. Das ist schon eine tolle Sache. Auch die Arbeit mit den Maschinen gefällt mir sehr. Nur an der Pünktlichkeit, da muss ich noch dran arbeiten. Das ist noch eine große Baustelle bei mir.
Wenn alles gut läuft, bin ich im Sommer 2025 mit meiner Ausbildung fertig. Mein nächstes Ziel wäre, danach noch den Meister zu machen.
Ich bin wirklich froh, bei Don Bosco Sannerz zu sein. Zu Hause war ich halt immer nur im Zimmer und habe gezockt. Seit ich hier bin, tue ich etwas für mich. Ich mache eine Ausbildung und lerne. Das würde ich zu Hause nicht auf die Reihe bekommen.“
Foto und Protokoll: Nicole Stroth