Don Bosco Jugendliche sammeln fünf Tonnen Äpfel: Gemeinsame Aktion mit dem NABU machte Spaß und brachte Muskelkater

Veröffentlicht am: 19. Oktober 2015

Sannerz - „Nicht ein fauler dabei,“ meinte Simon Härting, Betreuer der Gruppe Rinaldi und Salesianer, und meinte damit zweifelsohne die Jugendlichen und nicht das Äpfel. Die Aktion wurde von Franz-Josef Jobst und Rolf Weber vom Naturschutzbund (NABU) Main-Kinzig-Kreis angestoßen. Weber, der als Werkstattleiter Holz im Jugendhilfezentrum tätig ist, gelang es, Praktikanten und Auszubildende in der Holzwerkstatt von der Idee zu begeistern. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Rund fünf Tonnen Äpfel hatten die fleißigen Helfer bis zum späten Nachmittag gesammelt und so langsam stellte sich Müdigkeit und der erste Muskelkater ein.

Besonders gelobt wurde die gute Zusammenarbeit zwischen den Auszubildenden der Werkstatt Holz und jungen Flüchtlingen, die im Jugendhilfezentrum wohnen und tagsüber Deutsch lernen oder die BJH-Klasse in der Kinzig Schule besuchen. „Eine wunderbare Gelegenheit, sich mal anders kennen zu lernen“, freut sich Ausbilder und Schreinermeister Michael Blum und zeigt gleichzeitig zwei afghanischen Jugendlichen, welche Äpfel faul sind und welche gut zu gebrauchen. Vom Apfel auf dem Boden bis zum fertig gepressten Saft, dieser Weg sollte  den Jugendlichen gezeigt werden. „Unsere Jugendlichen sollen sehen, wo die Lebensmittel herkommen. Nur dadurch können sie biologische Produkte schätzen und deren Mehrwert verstehen“, erklärt Rolf Weber, der seit vielen Jahren im NABU ehrenamtlich aktiv ist.

„In Somalia haben wir keine Äpfel, aber jede Familie baut ihr Obst und Getreide an. Da helfen dann alle zusammen, so wie heute“ freut sich einer der jungen Flüchtlinge und schüttet eine ganze Wanne Äpfel auf den Anhänger. Die Kippanhänger sind randvoll gefüllt. Trotzdem schüttelt Aaron nochmals den Baum und holt die letzten roten Früchte runter. „Heute Abend werden mir die Arme ganz schön wehtun, aber dann weiß ich auch, was ich heute geschafft habe.“  Nun werden die Äpfel gekeltert und die Produkte als Wein oder Saft, heiß und kalt am Weihnachtsmarkt im Jugendhilfezentrum (05. Dezember) ausprobiert.

Regina Kriegsmann