Auszubildende und Ausbilder ziehen an einem Strang: Vertrauensbildende Maßnahme zum Ausbildungsstart

Veröffentlicht am: 08. November 2015

Sannerz - „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“, lautet ein altes Sprichwort und verstanden wird es als Appell an die „Lehrlinge“, dass sie von Grund auf ihre Arbeit und die damit verbundenen Aufgaben lernen und den Vorgaben und Anweisungen der Ausbilder Folge leisten sollen. Es ist aber auch gleichzeitig ein Appell an die Ausbilder, die „Herren“, die eine hohe Verantwortung übernehmen, indem sie den jungen Menschen ein Vorbild sind nach dem Motto „vormachen-mitmachen-nachmachen“. Dies erfordert eine vertrauensvolle Grundlage.

Drei Tage an der Wegscheide nahmen sich die Ausbilder Michael Blum (Holz) und Sven Krack (Metall) sowie Clarissa Deuker vom pädagogischen Dienst Zeit, um mit den neuen Auszubildenden des Jugendhilfezentrums Don Bosco in Sannerz einen Grundstein für die drei- bzw. dreieinhalbjährige Ausbildung zu legen. Marcel Stein, Adrian Stanschus, Jason Lang und Kevin Heinrici sind die Neuen in der Holzwerkstatt und für einen Metallberuf haben sich Fabian Sollorz, Dennis Riedl und Leon Arens entschieden. Für zwei Maßnahmen ist die Agentur für Arbeit Kostenträger, die anderen werden von der Jugendhilfe finanziert.

Das Programm war bunt gespickt mit inhaltlichen, erlebnispädagogischen und freizeitpädagogischen Angeboten. Unterstützend war hier Alexander Geist von „Team Ropes“  mit von der Partie, der mit Teamspielen vor allem Vertrauensübungen und Problemlösungsverhalten trainierte. Auch Heiko Schreiber (Leiter Berufliche Bildung) fand sich ein, um die Jugendlichen kennen zu lernen.

Natürlich mussten auch Küchen- und Hausdienste erledigt werden, das gemeinsame Essen wurde zubereitet und am Abend wurde am Lagerfeuer in entspannter Atmosphäre über den Tag und vieles andere geredet und gelacht. Am zweiten Abend stand Wandern auf dem Programm, was zunächst nicht gerade auf Begeisterung stieß. Doch das Ziel war die Mühe wert: XXL-Burger erster Klasse. Beim abschließenden Film „Beileid bis(s) zum Abendbrot“ wurde es nicht wirklich gruselig, sondern eher lustig.

Eine lange Zeit steht nun allen Beteiligten bevor, bis die jungen Leute ihren Gesellenbrief in der Hand halten und so manche Hürde wird zu überwinden sein. Nicht immer wird es konfliktfrei verlaufen und Ausbilder wie Auszubildende werden an Grenzen stoßen. Gerade deshalb sind die vertrauensbildenden Maßnahmen zu Beginn des gemeinsamen Weges von großer Bedeutung. Die Erfahrung zeigt, dass sich die Jugendlichen und ihre Begleiter immer wieder auf diese intensive Zeit zurückbesinnen und sie dadurch auch wieder Kraft und Mut für den Alltag und die manchmal unlösbar erscheinenden Aufgaben gewinnen.

„Wenn wir alle die Ausbildung schaffen, dann machen wir nochmal so eine Aktion,“ meint einer der Jugendlichen. Besser hätte das Resümee nicht ausfallen können.

Regina Kriegsmann