Ausbildungswerkstatt Holz in Don Bosco feiert die „Jung-Gesellen“

Veröffentlicht am: 12. Juli 2016

Sannerz - In den vergangenen Wochen war die Aufregung in der Ausbildungswerkstatt Holz deutlich spürbar. Mit hoher Konzentration arbeiteten Andreas, Ramon und Matthäus an ihren Gesellenstücken. Das Nervenkostüm war manchmal dünn, umso wichtiger waren die Rücksichtnahme der anderen Auszubildenden und Praktikanten und die Motivation der Ausbilder. Michael Blum, Achim Kreß und Werkstattleiter Rolf Weber können zu Recht auch stolz auf sich sein, denn nicht alles verlief in den vergangenen Jahren geradlinig.

Keine Lust auf Berufsschule oder sich auch den Anforderungen dort nicht gewachsen fühlen, immer pünktlich sein morgens und nach Pausen, die ersten selbständigen Aufgaben, die auch mal daneben gingen oder Mut für das erste Praktikum außerhalb des beschützten Rahmens in der vertrauten Werkstatt. „Als Ausbilder hat man schon einiges auszuhalten,“ meint Rolf Weber, „doch dafür sind wir ja auch da.“ Solange es voran geht, motivierende Gespräche zum Ziel führen und der gegenseitige Respekt vorhanden ist, lässt sich miteinander arbeiten. Da ist auch die Rolle von Clarissa Deuker als pädagogische Mitarbeiterin  nicht zu unterschätzen. „Wenn es kriselt oder Konflikte gibt bin ich zur Stelle,“ berichtet sie und darüber hinaus fungiert sie als Bindeglied zwischen Wohnbereich, Ausbildung und Berufsschule.

Stolz präsentieren die frisch gebackenen Tischler ihre Gesellenstücke im Main-Kinzig-Forum Gelnhausen. Andreas Bartz hat ein niedriges Sideboard, in der Fachsprache Lowboard, aus kalifornischem Wacholder gebaut. Für die Konstruktion und den Bau eines Couchtischs hat sich Ramon Dominguez-Fambach entschieden. Er hat dafür Baubuche Paneele und farblich lackiertes Plattenmaterial gewählt. Matheus Moritz ist ein wahrer Senkrechtstarter. Begonnen hat der über die Arbeitsagentur geförderte Jugendliche als Fachpraktiker für Holzverarbeitung. Aufgrund sehr guter Zwischenprüfungsergebnisse konnte sein Ausbildungsvertrag in Tischler umgewandelt werden. Matheus baute ein Sideboard aus massivem Eichenholz mit furnierten Türen aus Roseneiche, was besonders aufgrund der Idee und Verarbeitung von der Prüfungskommission mit gut bewertet wurde.

Genauso wichtig wie der Gesellenbrief ist der berufliche Anschluss für die Drei. Matheus startet gleich am Montag in der Tischlerei Thomas Maul in Freiensteinau, Ramon hat eine Anstellung bei Bien-Zenker in Schlüchtern und Andreas ist im Bewerbungsverfahren bei der Bundeswehr. Rolf Weber, Achim Kreß und Michael Blum sind sich einig: „Der Einsatz hat sich gelohnt, die drei gehen ihren Weg.“

Regina Kriegsmann

Auf dem Foto von links: Andreas Bartz (hockend), Achim Kreß, Rolf Weber, Clarissa Deuker, Michael Blum, Mattheus Moritz, Ramon Dominguez-Fambach (hockend)