Handy, Smartphone, I-Pod und Co.: Filmreflex Fulda schult Mitarbeiter im Jugendhilfezentrum Don Bosco

Veröffentlicht am: 01. Mai 2016

Sannerz - Die Frage, ob Handys, Smartphones, I-Pods in der Jugendhilfeeinrichtung erlaubt sind oder wenn, dann nur Prepaid, stellt sich längst nicht mehr. Sie sind täglicher Begleiter der Kinder und Jugendlichen und auch der Erwachsenen geworden, gehören sozusagen zur Grundausstattung.

Die rasende Entwicklung im Medienbereich fordert Pädagogen und Ausbilder gleichermaßen heraus, um mit den Jugendlichen einen sinnvollen Umgang  zu üben, Gefahren frühzeitig zu erkennen und diese möglichst präventiv zu bearbeiten. Dank eines Stifters sowie einer Förderung durch den Landespräventionsrat (LPR), konnten im Jugendhilfezentrum Don Bosco Fortbildungen für Mitarbeiter sowie Jugendliche stattfinden.

Mit Andreas Christ und Felix Rudolph konnten zwei erfahrene Mitarbeiter von Filmreflex-Fulda gewonnen werden. Beide kennen das Jugendhilfezentrum aus ihrer Studienzeit an der Fachhochschule Fulda, sie hatten in Praxisprojekten Kurzfilme  mit  Jugendlichen zu Drogen, Gewalt und Partnerschaft durchgeführt.

Andreas Christ und Felix Rudolph erläuterten der bunt gemischten Teilnehmergruppe zunächst wichtige Grundinformationen. So kann das Handy als Grundbedürfnis eines jeden Jugendlichen gesehen werden, sie tragen ihre Freunde und Familie praktisch in der Tasche ständig bei sich.  Jetzt waren die Mitarbeiter/innen gefordert aufzuzeigen, was im Jugendhilfezentrum in Richtung Medienpädagogik und Mediennutzung praktiziert wird und welche Probleme sich bei der Nutzung auftun. Eine rege Debatte entwickelte sich über die Nutzung von Medien während der Schulzeit und die Handhabe der Pädagog/innen, dies einzuschränken.  Intensiv wurde auch der Umgang mit illegalen Downloads oder auch Bildmaterial in Social Networks diskutiert. Eine weitere Fragestellung war, ab wann die normale Mediennutzung  in Sucht- und Abhängigkeitsstrukturen  übergeht und welche Hilfestellungen angeboten werden.

Die beiden Fachmänner von Filmreflex erklärten, dass sich die Mediensucht im ICD-10 wiederfindet und somit als Sucht anerkannt ist. Als eine Grundbedingung geht die Fachwelt davon aus, dass der User über ein Jahr andauernd und intensiv das Medium nutzt. Das hört sich zunächst schwammig an, doch ist dies wie bei allen Süchten kaum an feststehenden Parametern aufzuzeigen.  Auch wiesen Christ und Rudolph auf die wichtigsten Fachverbände im Bereich der Medienabhängigkeit sowie Beratungsstellen hin. Sie klärten über den Umgang mit Altersbeschränkungen bei Apps auf und appellierten an die Teilnehmer/innen, die Jugendlichen auf die Gefahren im Netz hinzuweisen insbesondere was die Veröffentlichung von Fotos oder selbst gedrehten Filmen betrifft.

Vier Stunden waren wie im Flug vergangen und viele Themenbereiche konnten nur angeschnitten werden. Besonders positiv empfanden alle, dass sich die Teilnehmer aus allen Bereichen der Einrichtung zusammen setzten. „Wir haben viel mitgenommen und gelernt, jetzt muss es nur noch umgesetzt werden,“ fasst ein Teilnehmer treffend zusammen. Ja, und auch das kann am besten gelingen, wenn Wohnen, Schule, Ausbildung zusammen arbeiten.

Regina Kriegsmann