Don Bosco Sannerz feiert unterm Regenbogen: Knapper Sieg für die Betreuermannschaft

Veröffentlicht am: 16. Juli 2016

Sannerz - Der traditionelle Tag der Hausgemeinschaft am letzten Schul- und Arbeitstag vor den Ferien wurde auch dieses Jahr trotz kühler Temperaturen rund um den Malerbrunnen gefeiert. Jugendliche und Mitarbeiter der Jugendhilfeeinrichtung versammelten sich, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern und die Schulabgänger sowie „Jung“-Gesellen zu ehren. Und natürlich fieberten alle dem Fussballspiel zwischen Jugendlichen und Betreuern entgegen.

Zum Beginn des Gottesdienstes ließ Pater Christian Vahlhaus das Jahr mit seinen Höhen und Tiefen Revue passieren und er lobte die Anstrengungen, die Jugendliche und Mitarbeiter gleichermaßen geleistet hatten. Gedacht wurde auch den Opfern des Attentats in Nizza vom Vorabend, das allen spürbar in den Knochen steckte. Dann stellten sich die Regenbogenfarben grün, blau, gelb, lila und rot vor und versuchten alle davon zu überzeugen, dass sie die Schönste, Wichtigste und Beste sei. Besonders Rot gelang es in einer mitreißenden Rede als Farbe die für Liebe, Feuer und Kampf steht, viele Anhänger zu gewinnen. Schließlich konnte der Regen schlichten und die Farben zu einem Regenbogen vereinen. Mit einem farbenfrohen Segen und Laudato Si-Gesang wurde der Gottesdienst beendet und es konnte bei inzwischen strahlendem Sonnenschein gefrühstückt werden. 170 Brötchen, Kaffee und Getränke hatten die Damen der Hauswirtschaft früh morgens gerichtet, was in nur 20 Minuten verputzt war.

Anschließend ehrte Pater Christian Vahlhaus die sechs Gesellen und 12 Abschlussschüler sowie die vier Jugendlichen, die in der Hans-Elm-Schule ihren Schulabschluss erreicht hatten. Unter anerkennendem Applaus wurden Matheus Moritz, Andreas Bartz, Ramon Dominguez-Fambach (Tischler), Maximilian Schmidtke und Rico Schneeweis (Metall) sowie Kevin Kartschall (Farbe) für ihre Gesellenbriefe geehrte. Dass Vahlhaus zu nahezu jedem noch etwas Spezielles erzählen konnte, sorgte für große Heiterkeit. Michael Schneider, Borislav Krenz, Justin Freimuth, Samad Mohammadi, Awet Haile Tesfamichael und Robel Teklay Feshaye erhielten ein Abgangszeugnis und haben bereits eine berufliche oder schulische Perspektive ab September. Über den Hauptschulabschluss freuen sich Aaron Gesser, Nico Pisacane, Bora Pitu und Özgür Utar. Für alle vier steht eine Ausbildung an. Besonders freute sich Andrej Lozanov über den qualifizierten Hauptschulabschluss, sein Berufswunsch ist Maler und Lackierer, was auch genau seinen Fähigkeiten entspricht.

Erstmals konnten vier Schüler von Don Bosco Sannerz ihren Schulabschluss an einer Regelschule erreichen. Jonas Schmieder und Bektas Aktürk gelangen jeweils richtig gute qualifizierte Hauptschulabschlüsse. Beide verlassen die Einrichtung und gehen wieder nach Hause. Ganz besonders hervorzuheben ist die enorme Leistung von Sufyan Mohamed Ali und Mamadou Alpha Balde, die an der Hans-Elm-Schule in Altengronau den Realabschluss schafften. Beide Jungs wohnen erst seit Sommer 2015 im Jugendhilfezentrum und sind direkt in das 10. Schuljahr im Realschulzweig eingestiegen. Während Sufyan den Erzieherberuf anstrebt, wird Mamadou die Fachoberschule Maschinenbau besuchen.

Die Spannung stieg spürbar als der Einrichtungsleiter verkündet, dass das Fußballspiel in Kürze starten würde. Die Zuschauer hatten sich inzwischen in dicke Jacken eingehüllt, denn dieses Spektakel ließ sich keiner entgehen. Während sich die Spieler aufwärmten, heizten Michael Blum, Achim Kreß, Peter Thomé, Bernd Heil und Volker Preis den Grill an. Im vergangenen Jahr hatten die Jugendlichen erstmals dieses heiß erwartete Spiel gewonnen und es sollte wieder so werden. Özgür Utar hatte die Mannschaft der Jugendlichen unter sich und so manche Mühe, immer nur 11 Spieler auf den Platz zu lassen.

Die Spannung war deutlich höher als beim Endspiel der Fußball-EM, doch Rolf Weber hatte als Schiedsrichter die Sache im Griff. Zunächst sah es gut für die Jugendlichen aus, hatte doch der Einrichtungsleiter selbst ein Eigentor geschossen und sie somit in Führung gebracht. Doch schließlich konnte die Betreuermannschaft das Spiel mit einem 5:4 für sich entscheiden. Die wahren Fußballspezialisten auf den Zuschauerbänken hatten da jedoch ihre eigene Erklärung parat: „Wenn nicht drei Top-Jungsspieler bei den Betreuern mitgewirkt hätten, wäre das mindestens ein unentschieden geworden.“ Und darin waren sich wohl alle einig: Der Tag war ein gelungenes Fest für alle, es gab nur Gewinner.  

red